ISt das ein Orientalis ? Meiner erster Gedanke war Liquidambar Formosana.
Weil Orientalis nicht so geschwungene Blätter hat eher kantig:https://www.baumkunde.de/liquidambar_orientalis/
Hier mal die Blätter unter "Zweig" vom chinesischen Amberbaum vergleichen: https://www.baumkunde.de/Liquidambar_formosana/
Du hast recht, die ökologische Bedeutung ist bei beiden gebietsfremden Amberbäumen nicht der entscheidende Faktor. Hochspezialisierte Organismen wird es hier für beide nicht geben.hobab hat geschrieben: ↑10. Sep 2025, 15:21 Ob ein Baum aus Amerika oder Griechenland kommt, dürfte dem Ökosystem schnurz sein, auf den Baum spezialisierte Orgnismen wird es auf keinen Fall geben. Kleinwüchsige Sorten des styraciflua gibt es genug und Gründe fürs Nichtfärben sind bekannt. Wenn es nur um selten und schwer zu kriegen geht, spricht natürlich alles für den orientalis.
Aber der Amberbaum ist als Tertiärrelikt ohnehin ein Sonderfall, und der ökologische Aspekt ist hier nicht ausschlaggebend.
Die Gründe, über den Liquidambar orientalis nachzudenken, wären für mich eher:
- Gartengestaltung und Authentizität: Neben reiner Ökologie gibt es ja auch ästhetische und gestalterische Ansprüche. Wenn jemand einen Garten im südosteuropäischen oder mediterranen Stil anlegen möchte, ist der Orientalische Amberbaum eine stimmige und authentische Wahl, während der Amerikaner dort ein Stilbruch wäre.
- Gartenkultur, Garten im Zeiten des Klimawandels und Vielfalt: Aus gartenkultureller Sicht ist es wünschenswert, auch mal andere Arten zu probieren. Wenn in Neubaugebieten immer nur die gleichen fünf Baumarten gepflanzt werden, haben wir nicht nur eine Verarmung der Landschaft, sondern auch der Gärten. Mut zu Neuem belebt die Gartenkultur und der Baum könnte in Zukunft eine bessere Option als bisher darstellen.
Der Artikel von Trees and Shrubs Online sagt aber: Durch den Klimawandel könnte er eine interessante Option werden. Und da denke ich mir: Warum nicht mal testen?
Die Anfrage stelle ich übrigens für einen Freund, der bei seinen Pflanzungen extrem bedacht auf Authentizität ist – teils akribischer als mancher Botanischer Garten. Für sein Projekt wäre dieser Baum eben nicht nur "selten", sondern eine sehr stimmige Wahl. Bevor ich mir selbst einen Amberbaum setze, muss bei mir aber erst mal ein Zürgelbaum her. Bei dem ist es gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass der Zürgelbaumfalter und andere südeuropäische Arten nach Deutschland einwandern.
