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Tomaten 2025 (Gelesen 118613 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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Monti
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Re: Tomaten 2025

Monti » Antwort #1620 am:

Memory hat geschrieben: 5. Sep 2025, 19:25 Ausserdem möchte ich Werbung machen für das diese Woche getestete Ketchuprezept.Da wird die selbstfabrizierte Tomatenschwemme lecker und sinnvoll konserviert.

3,5kg Tomaten in Stücken
1kg Äpfel
6 Zwiebeln
800g Zucker (hab ich etwas reduziert)
1l Essig (hab ich ebenfalls etwas weniger genommen)
1 Teel Cajennepfeffer
2 Essl Meersalz
12 schwarze Pfefferkörner
12 ganze Pimentkörner Die Gewürze in einen Teebeutel geben und zubinden
12 Gewürznelken

Alles zusammen etwa 2h köcheln bis die Masse entsprechend reduziert ist.
Passieren,in Gläser füllen,sterilisieren.

Da kann der Herr Heinz einpacken.Das Rezept stammt aus dem Buch Nose to Tail von Fergus Henderson.
Danke für das Rezept. Das Buch habe ich auch, damals als Student gekauft, nie was draus gemacht... :-X
hqs hat geschrieben: 10. Sep 2025, 11:54 Dann mache ich auch nochmal ein Update zum Stand der Culinaris-Sorten hier.
[...]

Gutingi, Vivaoro, Vivarossa sind alle recht ähnlich. Sehr üppiger Ertrag, die Pflanzen waren nicht zu bändigen und liegen alle am Boden (wie es ja auch von den Züchtern gedacht ist). Geschmack enttäuschend unterdurchschnittlich. Keine Süße und wenig Aroma. Dabei habe ich sie schon extra lange an den Pflanzen gelassen zuletzt. Gutingi ist rund, Vivaoro etwa gleich groß und pflaumenförmig, Vivarossa etwas kleiner und pflaumenförmig. Blattgesundheit auch nicht besser als die anderen, wenn auch keine Braunfäule. Vivaoro evtl. minimal besser.
Mein Fazit zu dem selben Trio:
Unterdurchschnittlich finde ich sie nicht, Durchschnitt ja. Mehr Zucker und Aroma würde ich mir auch wünschen. Frisch vom Strauch für Sauce zu viel Säure. Ich lasse Sie einige Tage bis einer Woche nachreifen. Dann passt es für Sauce.
Vivaoro muss extralange ausreifen. Vielleicht fehlt mir aber auch die Erfahrung mit gelben Tomaten und neige zum zu früh pflücken. Etwas grasiges Aroma. Nicht meine Tomate.
Vivarossa taugt auch hervorragend für Tomatensalat, wird nicht zu Matsch.
Gutingi finde ich am besten von den dreien, viele Früchte sind mehrkammerig, dadurch höherer Markanteil, weniger glibber. Dadurch auch am wenigsten Säure von den dreien. Druckempfindlich. Schöner offener Wuchs, gut zu ernten.

Alle drei sind Freilandtauglich. Ziemlich platzfest selbst bei Regen und wenn sie unten zwischen dem Laub liegen. Vivarossa sicher am meisten. Gutingi am wenigsten und am beliebtesten bei Schnecken. Mulchschicht ist empfehlenswert. Direkt auf der Erde liegende Früchte bekommen bei anhaltend feuchter Witterung öfter mal einfallende, faulende Stellen. Im Sägespänemulch deutlich weniger und auch weniger Platzer.
Alle drei sind bei mir (fast) gesund bisher (bis auf eine Pflanze Vivaoro, keine Ahnung was die hat).
Von L nach R: Vivarossa, Vivaoro, Gutingi, je 3 Pflanzen.
Bild Bild Bild
Spitzenernte, der weiße Eimer fasst 10 L (hier die Gutingi)! Vorteil bei Buschtomaten (für Verarbeitung), die Ernte kommt konzentrierter.
Bild
Beginnende Braunfäule? Direkt neben Kartoffeln ist der Druck natürlich hoch.
Bild

Zusammenfassend: Sicher keine Spitzen-Geschmackstomaten. Aber als Buschtomate, Krautfäuleresistent, Pflatzfest dennoch herausragend finde ich. Kein Gedöns mit aufleiten, anbinden. Genau richtig für den Acker. Vorziehen, pflanzen, vergessen bis zur Ernte. Wer Alternativen für diesen Zweck weiß, gerne schreiben. :)
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Re: Tomaten 2025

hqs » Antwort #1621 am:

Monti hat geschrieben: 16. Sep 2025, 10:34 Alle drei sind Freilandtauglich. Ziemlich platzfest selbst bei Regen und wenn sie unten zwischen dem Laub liegen. Vivarossa sicher am meisten. Gutingi am wenigsten und am beliebtesten bei Schnecken. Mulchschicht ist empfehlenswert.
Ok, dann versuche ich mal, die noch etwas nachreifen zu lassen, aber viel Hoffnung auf besseren Geschmack hab ich nicht, einige waren schon recht weich. Gutingi ist auch hier bei den Schnecken offenbar beliebter als die anderen zwei, leider viele Früchte angefressen und kaputt. Gemulcht ist mit gehäckseltem Astschnitt, aber vielleicht reicht das nicht. Wirklich ein Nachteil in dieser Hinsicht, wenn die Früchte auf dem Boden liegen, da geht schon etwas an Ernte verloren. Hochbinden ginge aber auch wirklich schlecht bei der üppigen Menge an Früchten.
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Re: Tomaten 2025

thuja thujon » Antwort #1622 am:

Das französische System könnte für sowas in Frage kommen. Da muss man dann aber auch 4-5 mal durchlaufen und einsortieren. Also ist mindestens der doppelte Aufwand im Vergleich zu pflanzen, einmal beregnen und ernten.
Bild mit Paprika: https://www.hartmann-brockhaus.de/admin ... 8c3ef.jpeg

Ich mache das nicht, habe keine Verwendung für Ketchup und kaum für Sauce.
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Re: Tomaten 2025

hqs » Antwort #1623 am:

Ok, das kenne ich nicht, aber hat offenbar Ähnlichkeit mit dem Florida weave System, das man öfter in amerikanischen Videos sieht. Da braucht man ja auch erstmal ein paar stabile Pfosten und das Einsortieren scheint etwas aufwendig zu sein.
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Re: Tomaten 2025

cydorian » Antwort #1624 am:

Mathilda11 hat geschrieben: 15. Sep 2025, 20:07 Nagina: wächst gut, trägt gut, frisch ganz in ordnung geschmacklich, aber zum einkochen katastrophe, das pellen geht schlecht, tonnenweise kerne und glibber, 3 mal soviel arbeit, wie wenn man sowas wie "moms paste" einkocht.
Ich bau die auch extensiv an, also kippen lassen, Dickicht. Daraus wird Tomatenpürree, so effizient wie bei anderen Sorten - kochen, heiss in die Passiermühle, wieder aufkochen und abfüllen, fertig.

Was ich an der aber dieses Jahr festgestellt habe, ist ihre Abhängigkeit vom Boden. Baum eine Sorte bringt so unterschiedliche Grössen und Erträge in Abhängigkeit vom Boden. Ist es magerer, bleiben die Früchte sehr klein, erst auf bestversorgtem Boden bekommen sie halbwegs flaschentomatentypische Grössen und treibt dann auch gut nach, so dass man sehr lange ernten kann. Achja, und etwas platzempfindlich ist sie auch. Aroma aber gut.
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Re: Tomaten 2025

Mathilda11 » Antwort #1625 am:

ich mag den geschmack mit zuviel von dem kerngeschlabber nicht, wird mir zu säurelastig. deswegen häute ich die tomaten klassisch und entferne dann gleich zumindest eine teil der kerne samt umgebung.
mit einer normalen passiermühle in haushaltgröße stell ich mir das auch eher aufwendig vor
bei den üblichen soßensorten entferne ich die kerne nicht, ich finde da paßt das verhältnis natürlicherweise, da bleibt nur das kurze überbrühen und häuten, das geht an und für sich ziemlich schnell, ist auch eher eine meditative arbeit, und die sorten kochen wegen weniger wassergehalt auch zügiger ein
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Re: Tomaten 2025

Apfelbaeuerin » Antwort #1626 am:

Überbrühen und häuten ist mir zu umständlich, ich passier es lieber durch ein Sieb oder die Flotte Lotte. Aber jeder, wie er mag ;)
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin


Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
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Re: Tomaten 2025

Der Buddler » Antwort #1627 am:

Monti hat geschrieben: 16. Sep 2025, 10:34 Zusammenfassend: Sicher keine Spitzen-Geschmackstomaten. Aber als Buschtomate, Krautfäuleresistent, Pflatzfest dennoch herausragend finde ich. Kein Gedöns mit aufleiten, anbinden. Genau richtig für den Acker. Vorziehen, pflanzen, vergessen bis zur Ernte. Wer Alternativen für diesen Zweck weiß, gerne schreiben. :)
Welche ergibt denn die beste Soße? Ist die Soße wenigstens ein Wow? Weil wenn kein deutlicher Unterschied zur gekauften zu schmecken ist, frage ich mich nach dem Mehrwert.
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Re: Tomaten 2025

cydorian » Antwort #1628 am:

Mathilda11 hat geschrieben: 16. Sep 2025, 20:00 mit einer normalen passiermühle in haushaltgröße stell ich mir das auch eher aufwendig vor
Geht ganz gut. Ich koche immer 4 Volumenliter in einem grossen Topf auf, das sind dann zwei oder drei Passiermühlengänge, die nur wenige Minuten dauern. Das Ergebnis sind 3,5 Liter Pulpe, also Fruchtpürree. Ergibt immer exakt 5 Flaschen mit je 0,7 Liter. Ein halber Volumenliter bleibt zurück: Kerne und Haut. Kurz aufkochen, abfüllen, fertig.

Bezüglich des "Kerngeschlabbers" liegen die Dinge anders wie man glauben mag. Dieser Glibber ist das eigentliche Gold. Er besteht wie der Rest der Tomate natürlich größtenteils aus Wasser, enthält aber auch Zucker, Säuren und Aromastoffe, die den typischen Tomatengeschmack prägen. Viele Köche und Lebensmittelchemiker meinen sogar, dass genau dieser Samen-Glibber für einen großen Teil des intensiven Tomatenaromas verantwortlich ist. Das feste Fruchtfleisch außen hat zwar mehr Substanz, aber vergleichsweise weniger konzentrierte Aromakomponenten. Deshalb schmecken Tomaten oft wässrig, wenn man nur das Fruchtfleisch ohne Samen-Glibber verwendet. Der Glibber wirkt überflüssig, ist aber eminent wichtig, den sollte man niemals entfernen.

Mut zum Glibber, es lohnt sich!
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Re: Tomaten 2025

Monti » Antwort #1629 am:

Der Buddler hat geschrieben: 16. Sep 2025, 20:15
Monti hat geschrieben: 16. Sep 2025, 10:34 Zusammenfassend: Sicher keine Spitzen-Geschmackstomaten. Aber als Buschtomate, Krautfäuleresistent, Pflatzfest dennoch herausragend finde ich. Kein Gedöns mit aufleiten, anbinden. Genau richtig für den Acker. Vorziehen, pflanzen, vergessen bis zur Ernte. Wer Alternativen für diesen Zweck weiß, gerne schreiben. :)
Welche ergibt denn die beste Soße? Ist die Soße wenigstens ein Wow? Weil wenn kein deutlicher Unterschied zur gekauften zu schmecken ist, frage ich mich nach dem Mehrwert.
Dazu müsste ich gekaufte Tomaten aus der Dose mal direkt vergleichen und auch gleich behandeln, wobei es bei gekauften auch deutliche Unterschiede gibt! Ich reduzier meist auch gleich etwas ein. Passieren spare ich mir, wir stören uns nicht an der Schale. Nur wenn ich wie hier, ganze Tomaten koche, habe ich sie etwas püriert. Sonst schneide ich immer grob klein.
Ich habe erst einmal nun Sortenrein verarbeitet. Die Vivaoro, naja, da ist's mehr die Farbe... Vivarossa ist am intensivsten, leichte schärfe, leicht bitter was wohl von teils gehäckselten Kernen kommen könnte. Gutingi, ausgewogen, gut. Ich würde Gutingi bevorzugen oder mit Vivarossa mischen. Nächstes Jahr dann. Nun muss auch die Vivaoro mit rein.
Auch wenn sie Dosentomaten nicht übertreffen würden (ich kann es aktuell wirklich nicht sagen, vielleicht kann ich mal im Winter wenn die Vorräte angebrochen werden was im Vergleich testen), der "Mehrwert" liegt auch im selbstgemachten, ohne Transportwege um die halbe Erde oder auch "nur" aus Italien, im "wissen was drin ist", das zu Nutzen was da ist (Boden etc.).
Und: Geschmacklich finde ich, ist dieses Jahr so oder so nicht das Optimum. Da hatten wir schon deutlich bessere Jahre. Ich werde die beiden roten Sorten auf jeden Fall nochmal anbauen. Aber mal sehen, wie gut der Vorrat weg kommt.
hqs hat geschrieben: 16. Sep 2025, 11:10 Ok, dann versuche ich mal, die noch etwas nachreifen zu lassen, aber viel Hoffnung auf besseren Geschmack hab ich nicht, einige waren schon recht weich. Gutingi ist auch hier bei den Schnecken offenbar beliebter als die anderen zwei, leider viele Früchte angefressen und kaputt. Gemulcht ist mit gehäckseltem Astschnitt, aber vielleicht reicht das nicht. Wirklich ein Nachteil in dieser Hinsicht, wenn die Früchte auf dem Boden liegen, da geht schon etwas an Ernte verloren. Hochbinden ginge aber auch wirklich schlecht bei der üppigen Menge an Früchten.
Das mit dem Nachreifen ist bei mir eher eine Frage für die Verarbeitung, hier wird noch etwas Säure abgebaut. Für den Frischverzehr wirds keinen so großen Mehrwert bringen vermute ich.
Hochbinden würde ich auch nicht. Dann eher noch richtig dick Stroh mulchen oder so, dass es weiter weg kommt vom Boden. Wenn etwas an Schnecken und Fäulnis geht, das schreibe ich ab. Einfach eine Pflanze mehr auf den Acker und gut. Könnte auch mehr rausholen, wenn ich mal drumrum gemäht hätte, neu gemulcht usw. Das war aber nun wirklich Minimalaufwand: Vorziehen, überständig gepflanzt, angegossen, gemulcht, geerntet.
Aber nochmal, die Sorten wären auch für mich keine Alternative für andere (insbesondere Aufleitungsbedürftige) im geschützen Anbau. Der geschützte Platz ist aber ausgereizt und im Freiland temporär Aufleitungsgestelle aufbauen, da fehlt im arbeitsreichen Frühjahr und Herbst die Zeit zum Auf/Abbau usw..
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Re: Tomaten 2025

thuja thujon » Antwort #1630 am:

Ja, es gibt im Garten noch etwas anderes als Tomaten.
Und ja, dieses Jahr ist kein überzeugendes Tomatenjahr.

Es wurde mehr als genug geerntet, jetzt Mitte September kann man noch runterholen was vielleicht noch irgendwann rot oder bunt wird, die Sonne steht wieder tief, die Saison ist praktisch beendet. Bei manchen wegen Braunfäule, bei anderen wegen der Sonne.
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