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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4354341 mal)

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Moderator: cydorian

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cydorian
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #32235 am:

Man kanns auf irgendwelche Schdreins schieben oder Strahlen oder vielleicht ist die Heritage der Variety ein Hidden Champion, die andere die Low-Impact-Variante.

Bei mir ist es der Boden und der Ort. Ich hab die RdB an mehreren Standorten auf verschiedenen Böden stehen, auch unterschiedliches Alter. Und die Bätter unterscheiden sich je nach Standort mehr oder weniger.
philippus
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #32236 am:

StratoV hat geschrieben: 28. Sep 2025, 11:09 Meine Frage zielte eigentlich auf deinen persönlichen (echten und selbstgemachten) Erfahrungen.
Die GdSJ die du gerntet hast, war das eine Breba oder Herbstfeige?
Bei den meisten genannten Sorten fehlt mir die Freilanderfahrung. Mit Pastilière und HC habe ich jedoch eigene Erfahrungen gemacht, und beide kann ich empfehlen. Pastilière finde ich geschmacklich interessanter, beide sind frosttolerant und reifen früh (Pastilière bis zu fast einer Woche früher). HC ist bei Regen unempfindlicher und produktiver. Allerdings überfordern uns schon die Mengen an Pastilière im August und in der ersten Septemberhälfte.

Die gezeigten GdSJ sind alles Herbstfeigen. Ein paar Brebas gab es im Juli.
Jetzt ist es sehr herbstlich und nass, der Reifeprozess stockt ein wenig – trotzdem finde ich, dass die Reifezeit der GdSJ fast nahtlos an die von Pastilière bzw. RdB anschließt.
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Feigenwiese
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigenwiese » Antwort #32237 am:

Black Donov Herbstfeige caprified

Hier meine erste reife Black Donov, nachdem sie in den letzten Jahren kontinuierlich alle Feigen hat fallen lassen.

Ich hatte mir Ende Juli ein paar männliche Feigen mit der Feigenwespe besorgt und neben die Black Donov gehängt. Die Feigenwespen waren zu diesem Zeitpunkt leider erst am schlüpfen und es hat noch Tage gedauert, bis einige zu sehen waren. Aber die meisten Feigen von mir waren da schon über das Stadium hinaus, um von der Feigenwespe angeflogen zu werden. Deshalb habe ich nur noch 2-3 Feigen am Baum, die noch ausreifen sollten. Alle anderen sind wieder abgefallen. Man sollte also auf eine frühe Caprifig setzen, auch wenn man selbst bestäuben möchte.

Leider habe ich die Feige mal wieder zu früh gepflückt.
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Black Donov Caprified Herbstfeige aussen1.jpg
Black Donov Caprified Herbstfeige aussen2.jpg
Black Donov Caprified Herbstfeige innen.jpg
Mario Marx
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mario Marx » Antwort #32238 am:

Bei mir die nächste LMF die reif wird.
17591380906321092391206221581717.jpg
Und ich durfte diese Woche auch eine Herbstfeigen von einer meiner Bt ernten, und war sehr begeistert. Saftig, süß und mit ein wenig Säure. Und immer wieder froh dass ich die beiden BTs habe, da sie zuverlässig Brebas bilden. Und dieses Jahr auch mal die Herbstfeigen ausreizen, was ich in den letzten Jahren nicht hatte
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manufico
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

manufico » Antwort #32239 am:

Das Thema Ronde de Bordeaux (RdB) wurde in der Facebook Gruppe auch schon ausgiebig diskutiert. Ich habe insgesamt 8 ausgepflanzte RdB's und habe diese aus unterschiedlichen Quellen (Lubera, Palmi,...). Ich kann zwei Strains ausmachen. Die einen mit langen sehr schmalen gelappten Blättern und dann noch ein Strain mit breiteren gelappten Blättern. Für mich ist die RdB ein muss, auf Grund ihrer frühen Reife und schmackhaften Früchte. Da sie sehr stark wächst und dadurch lang noch grünes Holz hat im Herbst/Winter, frieren bei mir die grünen Spitzen oft zurück. Dieses Jahr sind mir an einer älteren Pflanze sogar >50% ältere Triebe abgefroren. Trotzdem empfehle ich sie für kältere Gegenden.
Für mich persönlich sind nur frühe bis mittelfrühe Sorten interessant. Eine Sorte möchte ich dieses Jahr hervorheben und das ist die Ficcolino. Diese hat bei mir die frühsten Brebas und frühsten Herbstfeigen gebracht. Klasse Sorte. Des Weiteren erhoffe ich mir sehr viel von Pastilière, Campaniere, Improved Celeste, Michurinska Green, Hardy Chicago, MBVS und Figo Moro. Aber auch die Smith finde ich mittelfrüh und ist geschmacklich einer der Besten. Hier in Stuttgart hängen meine Negronne und Atreano (identisch mit Conadria) noch voll und wollen nicht reifen. Gestern habe ich die erste Violette Dauphine geerntet. Ich musste sie ernten (Urlaub) obwohl sie noch 2-3 Tage vertragen hätte. Ich fand sie trotzdem lecker. Gerade reift auch LSU Tiger und diese hat an jeder Blattachsel eine Feige angesetzt. Wahnsinnig produktiv! Viele empfehlen immer die Michurinska-10 für kältere Gegenden, aber ich finde sie geschmacklich total langweilig. Sie war einfach nur süß und gar nicht komplex. Ich weiß nicht ob das mit den Jahren noch besser wird, aber bisher für mich eine Enttäuschung.

Auf dem Bild die Violette Dauphine.
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IMG_6228.jpeg
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cydorian
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #32240 am:

Ich liebe nicht nur Aromabeschreibungen, sondern auch solide Messungen von Inhaltsstoffen. Bei Zucker gelingt das meist sehr leicht (Safttropfen aufs Refraktometer), aber bei Feigen nicht. Sie matschen, kein Saft. Wie kann man den Zuckerhalt einer Feige messen? Geht das nur mit Grossaufwand, Fehling-Titration? Gibts einen Trick, dem Fruchtfleisch Saft abzuringen?

Der Sirup aus der Ostiole ist ungeeignet, der repräsentiert nicht den Zuckergehalt der Frucht. Messbar ist der, da kommt das Refraktometer immer aus dem Anzeigebereich raus...
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #32241 am:

Mal wieder nicht die Sorte, die ich gekauft habe,
sollte die Sorte Breva, die in Spanien angebaut wird, sein.
Geschmack war hervorragend. Dieses Jahr trägt sie zum 1. Mal, bisher immer alles abgeworfen.
DSC_0835.JPG
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

StratoV » Antwort #32242 am:

manufico hat geschrieben: 30. Sep 2025, 09:52
...

Eine Sorte möchte ich dieses Jahr hervorheben und das ist die Ficcolino. Diese hat bei mir die frühsten Brebas und frühsten Herbstfeigen gebracht. Klasse Sorte. Des Weiteren erhoffe ich mir sehr viel von Pastilière, Campaniere, Improved Celeste, Michurinska Green, Hardy Chicago, MBVS und Figo Moro.

...
@manufico

Wann genau waren die Brebas/Herbstfeigen bei deiner Ficcolino reif? Würde gerne wissen, ob sie regelmäßig früher als DK ist.

Hast du Campaniere und Figo Moro im Freiland oder Kübel? Hattest du bereits eine Ernte?

In einem älteren Post hast du geschrieben, dass du auch LdA und Turca hast. Erinnere ich mich da richtig? Wie sind diese bezüglich Erntezeitpunkt, -menge, Geschschmack?

Ich habe etwas die Befürchtung, dass meine LdA in meinem sehr harten Lehmboden nicht performen wird und könnte mir vorstellen, dass die Figo Moro besser funktioniert. Habe da recht positive Sachen bisher gelesen (gute Leistung auf steinigem Boden, vlt gilt das dann auch für Lehm, Herbstfeigen früher wie Negronne).

Nur beim Geschmack bin ich noch unsicher. Hört sich vlt komisch an, aber ich befürchte, dass sie mir zu süß ist. Ich bevorzuge tatsächlich eher Obst, dass nicht "extrem süß ", sondern "voller Geschmack" ist.
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manufico
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

manufico » Antwort #32243 am:

@StratoV
Die erste Breba der Ficcolino war am 6. Juli reif und die erste Herbstfeigen am 4. September (in Stuttgart). Meine Ficcolino ist im Topf und bekommt vielleicht 3-4h direkte Sonne am Tag.

Campaniere und Figo Moro habe ich dieses Jahr ausgepflanzt. Figo Moro finde ich geschmacklich nicht zu süß. Ein Bekannter hat in Italien eine ganze Kiste Figo Moro‘s gekauft und der konnte max. 3-4 Stück essen. Von der RdB kann er mehr essen 😂 du kannst sie auch kürzer hängen lassen, wenn sie dir zu süß ist. Zu der Campaniere kann ich noch nichts sagen. Hab noch keine probiert.

Wenn du schweren Lehmboden hast, kannst du großflächig die Erde tauschen. Im Juni habe ich 3 meiner ausgepflanzten Feigen wieder ausgegraben, da sie kaum gewachsen sind. Ich habe den steinigen und lehmigen Boden gegen Pflanzerde getauscht und die Pflanzen sind auf einmal abgegangen und haben gefruchtet.

Turca kannst hier in Deutschland vergessen. Die ist viel zu spät dran. Ich lass die Pflanze auch nur im Boden, da sie so schöne Blätter hat 😂 aber vielleicht wird sie bald durch eine frühere Sorte ersetzt. Bis jetzt habe ich noch genaue Platz. Die LdA kam mit dem Lehmboden und dem schattigen Platz nichts gut zurecht. Ich habe sie ausgegraben und woanders hingesetzt.
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Erich1 » Antwort #32244 am:

Chernyy Lebed (schwarzer Schwan)

Die erste Frucht wurde geerntet.

Ich habe sie im Winter 23/24 zum Jahreswechsel von einem franz. Feigenfreund als Jungpflanze bekommen.
Lt. meinem Bekannten und den spärlichen Hinweisen im Internet hat sie nur Herbstfeigen, Früchte nicht sehr groß, guter Geschmack.
Herkunftsgebiet um Astrachan - nahe Kaspisches Meer.
Rotfärbung der Früchte bereits in Jungstadium wohl sortentypisch (gleiches Aussehen hatte die Früchte auf dem Foto meines Bekannten.

Persönliches zum Geschmack kann ich nicht sagen, die Feige hat meine Frau probiert.
Sie meinte süß, gut, außergewöhnlicher Geschmack, wobei sie es nicht näher definieren konnte. Gewicht war 22,6 Gramm.

Es sind noch ein paar Feigen am Baum, aber es geht bei uns diese Woche lt. Wetterbericht bis 2 Grad runter. Deshalb weiß ich nicht, ob ich noch eine probieren kann.
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Ausgepflanzt: Dalmatie, LdA, Dauphine, Figo Moro, Hardy Yellow, 2x RdB, Michurinska 10, Lidl-DK/Brown Turkey?, Petrovaca bijela, Sal´s Fig, Isi d`Oro
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

husar2003 » Antwort #32245 am:

zwerggarten hat geschrieben: 27. Sep 2025, 21:03 in berlin friert das ausgepflanzte junggelump von rdb bisher immer bodeneben runter. :-\
RdB ist bei mir die Empfindlichste. Sind ja nur relativ dünne Triebe. Es ist auch die Sorte, die ( bei mir ) am langsamsten wächst. Höhe kriegt das Teil sehr langsam, es mag eher in die Breite gehen.

Sultane ist bzgl. Winterhärte an den Triebspitzen auch an der Grenze. Da dieses Monster so irre wächst, darf es nur sparsam gedüngt werden. Ich gebe nur etwas Beerendünger im April. Dann heißt es jedes Jahr bibbern, ob die Triebe ausreifen. Auf gar keinen Fall nachdüngen, auch wenn es noch so laut bettelt.
2×Isi d'Oro, Petrovaca, Brown Turkey, Sultane, Ronde de Bordeaux
Ohne Ernte : Twotimer Early Blue, "Desert King"/LdA?, Gustis Hellas, Unbekannte aus Ungarn
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kaliz
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Re: Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

kaliz » Antwort #32246 am:

cydorian hat geschrieben: 30. Sep 2025, 10:10 Ich liebe nicht nur Aromabeschreibungen, sondern auch solide Messungen von Inhaltsstoffen. Bei Zucker gelingt das meist sehr leicht (Safttropfen aufs Refraktometer), aber bei Feigen nicht. Sie matschen, kein Saft. Wie kann man den Zuckerhalt einer Feige messen? Geht das nur mit Grossaufwand, Fehling-Titration? Gibts einen Trick, dem Fruchtfleisch Saft abzuringen?

Der Sirup aus der Ostiole ist ungeeignet, der repräsentiert nicht den Zuckergehalt der Frucht. Messbar ist der, da kommt das Refraktometer immer aus dem Anzeigebereich raus...
Das Einzige was mir dazu einfiele wäre mit einer immer gleichen Verdünnung zu arbeiten, aber keine Ahnung wie aussagekräftig dass dann ist. Also zum Beispiel 5 Gramm Fruchtfleisch in 5 Gramm Wasser einrühren und das Fruchtfleisch versuchen, mit einer Gabel oder so, zu zerdrücken um möglichst viel Zucker in Lösung zu bringen.
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