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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 243718 mal)

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frauenschuh
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

frauenschuh » Antwort #3600 am:

Lässt sich auf der Seite der SVLFG ja nachlesen
SVLFG

Allerdings... für ne Borrelioseanerkennung beispielsweise muss der 8 beinige Übeltäter mitgeschickt werden. Ergo denke ich, dass der Nachweis nicht so einfach wird.
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Gartenplaner
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Gartenplaner » Antwort #3601 am:

thuja thujon hat geschrieben: 27. Okt 2025, 22:09 … es wird wieder vor Pestizidrückständen gewarnt. Alles geringe Mengen, nicht relevant, aber führt zu Abwertung, wenn mehr als eine Verbindung gefunden wird. Weil viele immer noch glauben, dass viele mal nichts etwas ergeben muss (… Sollte man dazu mehr forschen?). …
Stichwort Mischungstoxizität…„Kombinationswirkung“, „Mischungseffekt“ oder „Cocktail-Effekt“…
Seit mindestens 2009 gibt’s Bemühungen, die in die Risikobewertung zu bekommen.
Auf EU-Ebene:
Combination effects of chemicals

State of the Art Report on Mixture Toxicity

2012 vom dänischen Umweltministerium veröffentlichte Brochüre:
Chemical Cocktails - a serious matter of concern

…Die große Anzahl an zeitgleich gefundenen PSM-Wirkstoffen in den Gewässerproben verdeutlicht das zusätzliche Risiko durch PSM-Mischungen, was die Risikobewertung im Zulassungsverfahrenvon PSM nicht berücksichtigt. … steht in einem Bericht des Umweltbundesamtes von 2023

Nichtstaatlicher Artikel, der Autor: „…Dr. Walter Schilling hat an der ETH Naturwissenschaften studiert und in leitenden Positionen der Pharmaforschung zweier Basler Firmen gearbeitet.…“
Nicht nur die Dosis macht das Gift

Und zum Pestizideinsatz beim konventionellen Obstanbau in Deutschland:
…Pestizide beim Anbau von Äpfeln: Gefahr für Umwelt, Tiere und unsere Gesundheit
Der Apfelanbau hat dunkle Seiten. Besonders in intensiven Anbaugebieten wie dem Alten Land bei Hamburg, am Bodensee oder in Südtirol werden jedes Jahr große Mengen Pestizide eingesetzt. Die Chemikalien belasten nicht nur die Umwelt, sondern gefährden auch unsere Gesundheit.…


Nochmal konkret zum hier angeklagten „Tatort“:
Pestizide im Apfelanbau - ein reales Problem

Ja, vom „Umweltinstitut München“, also nicht so neutral.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Gartenplaner » Antwort #3602 am:

Staudo hat geschrieben: 27. Okt 2025, 21:53
dmks hat geschrieben: 27. Okt 2025, 21:42 Ansonsten liegt die Anerkennung als Berufskrankheit in D. wohl noch in der Schwebe.
Das ist im Einzelfall nur sehr schwer nachzuweisen. Da die Menschen deutlich älter werden als früher und Parkinson eine weit verbreitete Krankheit ist, würde jede großzügigere Auslegung die Berufsgenossenschaft sprengen. Diese wird aus Beiträgen der Betriebe finanziert und diese Beiträge liegen selbst bei kleinen Betrieben heute schon im vierstelligen Bereich pro Jahr.
Zur Thematik „Parkinson durch Pestizide“ (und der Mischungstoxizität):
… Für 53 Pestizide konnten wir ein erhöhtes Parkinson-Risiko feststellen. Allerdings werden davon einige üblicherweise im Laufe eines Jahres auf den selben Feldern ausgebracht. Man weiß also oftmals nicht, welches von beispielsweise fünf Pestiziden, die typischerweise im Baumwoll- oder Wein-Anbau verwendet werden, für die Parkinson-Erkrankung verantwortlich ist. Um das herauszufinden, haben Kolleg:innen aus Harvard 39 der verdächtigten Pestizide im Labor untersucht. Zehn davon waren toxisch für die dopaminergen Neuronen, deren Absterben für Parkinson verantwortlich ist. Diese zehn Wirkstoffe wurden dann auch in verschiedenen Kombinationen gemeinsam untersucht und es wurde klar, dass solche Pestizid-Cocktails noch schädlicher sind, das heißt, dass sie für ein viel schnelleres oder stärkeres Absterben dieser Neuronen verantwortlich waren. Das zeigt: Jedes einzelne Pestizid würde vielleicht der Nervenzelle nicht viel ausmachen, aber mehrere in Kombination tragen zu erheblichen Schäden bei.…

Seit 2024 in Deutschland anerkannt:
Berufskrankheit Parkinson: Warum Landwirte gefährdet sind

In Frankreich übrigens schon seit 2012:
agrarheute Frankreich: Parkinson als Berufskrankheit anerkannt
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Staudo
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #3603 am:

Wir brauchen mehr Links! :D
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hobab
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

hobab » Antwort #3604 am:

Alle muss man ja nicht lesen, aber ist mir lieber als inhaltslose Unterstellungen. Wobei die Beiträge ohne tiefgehende Sachkenntnisse schwer kritisch zu lesen sind. Vermute mal, dass der Einsatz von Pestiziden bei Nahrungsmitteln in der Regel nicht besonders gefährlich für den Konsumenten sind - für die Anwender aber durchaus. Wie bei Medikamenten werden wahrscheinlich die Wechselwirkungen beim Einsatz mehrere Wirkstoffe kaum erforscht. Das es da zu erheblichen Gesundheitsrisiken kommen kann, scheint plausibel.
Wenn nicht immer wieder kritisch nachgefragt wird, ist es natürlich günstiger Chemie zu verspritzten, statt sich auf die Züchtung von resistenten Sorten zu konzentrieren. Was mich etwas nervt, ist dann aber die immer gleichen Unterstellungen das Glyphosat krebserregend sei, das scheint mir nach dem, was ich bisher gelesen habe, in keiner ernst zu nehmenden Studie nachgewiesen worden zu sein. Wenn beide Seiten den Eindruck machen vernagelt zu sein, wird es für Außenstehende wirklich schwierig, sich da überhaupt eine Meinung zu bilden, übrig bleibt da wohl nur das Glauben je nach Welteinstellung…
Zuletzt geändert von hobab am 28. Okt 2025, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
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thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #3605 am:

Bei Medikamenten nimmt man eine wirksame Dosis eines Stoffes ein, da kann es selbstverständlich zu Effekten kommen.
Bei PSM Rückständen sprechen wir von einer nicht wirksamen Dosis und zusätzlich Sicherheitsfaktor 100. Das ist der Unterschied.
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Nox
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Nox » Antwort #3606 am:

Die Studie betrifft Pestizide, die in den USA zugelassen sind ? Welche davon sind es auch in der EU ?
Interessant ist jedoch, dass man einen direkten Zusammenhang zwischen Pestizid und Parkinson gefunden hat.
Ich habe vor ca. 3 Jahren an einem Kurs für den Sachkundenachweis für Anweder teilgenommen (in Frankreich). Dort kam das Thema auch zur Sprache. Von ursächlichen Zusammenhängen wusste der Referent nichts, er sagte es sei einfach ein statistischer Zusammenhang gefunden worde, woraufhin Parkinson als Berufskrankheit in Frankreich anerkannt wurde.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Gartenplaner » Antwort #3607 am:

Staudo hat geschrieben: 28. Okt 2025, 06:27 Wir brauchen mehr Links! :D
Auf die Reaktion hab ich ja gehofft 8)
Was wir jedenfalls nicht brauchen, sind einfach mal unbelegte Behauptungen, gefühlte Wahrheiten oder was der angeblich „gesunde Menschenverstand“ meint - daraus „…meist gilt: Lautstärke geht vor Recherche…“
hobab hat geschrieben: 28. Okt 2025, 07:23 Alle muss man ja nicht lesen, aber ist mir lieber als inhaltslose Unterstellungen.
👍
hobab hat geschrieben: 28. Okt 2025, 07:23
Wobei die Beiträge ohne tiefgehende Sachkenntnisse schwer kritisch zu lesen sind. …
Auch ein wichtiger Punkt.
Eine Behauptung ohne irgendwelche Belege ist superschnell rausgehauen und dann im öffentlichen Diskurs präsent.
Diese Behauptung einer Realitätsprüfung zu unterziehen erfordert erstmal Zeit, für die Recherche.
Und natürlich viel Hirnschmalz, das Gefundene abzuklopfen.

Deshalb ist es erschütternd einfach, Desinformation große Reichweite zu verschaffen und so enorm mühsam, sie zu widerlegen.

Um dann schließlich noch der Fraktion “nur weil etwas Fakt ist muss ja nicht stimmen” zu begegnen 8)
thuja thujon hat geschrieben: 28. Okt 2025, 07:45 Bei Medikamenten nimmt man eine wirksame Dosis eines Stoffes ein, da kann es selbstverständlich zu Effekten kommen.
Bei PSM Rückständen sprechen wir von einer nicht wirksamen Dosis und zusätzlich Sicherheitsfaktor 100. Das ist der Unterschied.
In allen Links zur Mischtoxizität geht es nicht um Medikamente, sondern um chemische Substanzen im Alltag, denen wir mehr oder weniger ständig begegnen und die meist unter zugelassem Grenzwert präsent sind.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #3608 am:

Eben. Deswegen ists ja irrelevant. Ein Auto das nicht fährt braucht keine 20m Abstand zum Vordermann halten, bzw mit Sicherheitsfaktor 100 2km.
Das ist nun mal aktueller Konsens, auch wenn manche Gruppierungen gerne was anderes hören würden.
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