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Japanische Fächerahorne in grün (Gelesen 8695 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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claudia
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

claudia » Antwort #15 am:

Er konnte einem die Tänen der Ergriffenheit in die Augen steigen lassen (das ist jetzt keine Übertreibung, sondern ganz ernst gemeint), wenn seine Blätter nach einem Sommerregen mit Wasserperlen gesäumt waren und sich die Zweige bogig neigten. Soviel Schönheit muss man erlebt haben. Das Bild wird man nie verlieren.
Ja, da hast du recht! Deswegen siegt auch immer wieder die Hoffnung über die Vernunft. Den bezaubernden Gestalten kann man nicht wiederstehen. Selbst wenn man mal einen verloren hat, ist man bereit es nochmal mit ihm zu versuchen, auch wenn die Verbindung nur wenige Jahre hält.
@Claudia: In puncto Japan-Ahörner macht mich der Thread hier mittlerweile leicht unruhig. Hatte ich in Sachen Pflanzen-Gesundheit mit meinem schönen, seit vier (nee, wohl schon fünf) Jahren völlig problemlosen 'Masugakami' bisher einfach Glück, oder zählt er zu den Pflegeleichten? Und wie steht's um meinen Neuen, 'Inaba-shidare': Ist er einer, der mich leiden lehren könnte, oder eher ein Robuster? Du hast offenbar Spezial-Literatur - wäre nett, wenn du auch mal zu meinen beiden Acers nachschlagen könntest, danke :)!Und was für Pilze sind das, gegen die manche Japan-Ahorne anfällig sind? Gibt's da Prophylaxe-Möglichkeiten (welche?) Und notfalls: Gibt's eine Therapie? Merci & schöne GrüßeQuerkopf
Bei Ahornen braucht man Glück. Immer. Jedenfalls in meiner Klimagegend. Aber es gibt natürlich schon Unterschiede in der Empfindlichkeit. Zum Masukagami kann ich dir nix aus eigener Erfahrung berichten (schlags aber gerne nach - bitte bis morgen gedulden). Inaba shidare ist zum einen recht leicht zu beschaffen und er ist auch nicht besonders zickig im Umgang. Trotzdem sehr schön mit seinem breit ausladenden Federkleid. Viele sogenannten japanischen Ahorne (ist ja botanisch nicht so eindeutig) sind für unterschiedliche Pilze anfällig. Da kann man aber nicht viel dagegen tun. Klima- und Standortfaktoren sind da sehr wichtig. Und die sind nun mal meistens so, wie sie sind. Z. B. bedeutet der Winterverlauf sehr viel für Wohl und Gedeihen.Was letztendlich dem Ahorn das Genick bricht ist meist erst die Auswirkung der Verknüpfung mehrerer ungüstiger Faktoren. Die sichtbare Todesursache ist dann erst das letzte Glied in der Kette.Also vorsorglich gegen irgend was behandeln bringt daher wenig. Sorgfältige Standortwahl, eventueller Schutz vor Mittagssonne, Vermeiden von Staunässe usw. sind da wohl nutzbringender. Trotzdem weiß man manchmal nicht, warum der eine prächtig gedeiht und der andere nicht. Aber wie du ja bei allen, die hier was dazu schreiben liest, würde keiner darauf verzichten, Ahorne zu pflanzen, nur weil mal was schiefgehen kann. Dazu sind sie einfach zu betörend.Also, es gibt keine Therapie gegen die Lust, Ahorne zu pflanzen.
Ismene hat geschrieben:Ich glaub, ich werde erst den Acer wählen und dann die Stauden dazu. :-[Welches Laub? Tja, *schwitz* ich finde beinahe alle schön. Außer diese total geschlitzten. A. shirasawanum "aureum" ist wunderschön. A. aconitifolium hats mir auch angetan. Habitus weit ausladend finde ich sehr dekorativ für Blumenzwiebeln im Vorjahr. Da wäre event. die Rindenfarbe auch noch ein Pluspunkt. Begleitpflanzen:Strauchpäonie, schmalblättrige Hostas, Farne, ein paar Gräser und Astern für den Herbst.
A. aconitifolium ist schön. Wird aber recht groß für eine Staudenrabatte. Kommt natürlich auf deine Rabatte an! Wächst nicht so sehr in die Breite, hängt nicht und bildet meist einen gut sichtbaren Stamm, kann also auch gut unterpflanzt werden.Die stark geschlitzten sind seehhr schön in Kombination mit Hostas. Finde ich. Gestern hab ich mir einen "Dissectum" angeschaut. So was duftig Leichtes wirkt gut mit großflächigeren Laubstrukturen. Bleibt aber etwas niedrig und kann daher schlecht unterpflanzt werden.Zu den Ahörnchen mit interesanter Rindenfarbe gabs erst vor kurzem einen Thread Schlangenhautahorne. Werden aber meist etwas größer.Ansonsten will ich hier den Zimtahorn, den A. griseum, nennen. Spektakulär auch im Winter wegen der abblätternden Rinde. Recht pflegeleicht und robust. Ein weiterer (richtig japanische aussehender) Liebling zur Zeit: A. palm. "Ariadne". Schöne Laubstruktur und Farbe, malerischer, fast etagenförmiger, eher aufrechter Habitus.Mit meiner Digitalkamera lieg ich gerade im Streit. Daher keine Fotos im Moment verfügbar.
Schöne Grüße
claudia
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claudia
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

claudia » Antwort #16 am:

Sag mal querkopf, wer ist denn dein Gärtner mit der Acersammlung?Wenn ich so neugierig sein darf.Mensch, Hortulanus, du warst schon mal in der Villa Taranto? Neid.Da gibts übrigens auch einen wunderbaren Ahorn. A. pal. "Villa Taranto". Schmal geschlitztblättrig. Ausladender, fast kugeliger Wuchs. Ein Traum.
Schöne Grüße
claudia
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trudi
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

trudi » Antwort #17 am:

In Bingerden auf den Pflanztagen war auch Esveld mit vielen Ahörnern vertreten. Das ist auf jeden Fall auch eine Reise wert. www.bingerden.com
Elfriede
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

Elfriede » Antwort #18 am:

Lastwagen und Kreditkarte - nur so kann man zu Esveld ;)Hier A. truncatum mit beginnender Färbung
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Acer_truncatum.JPG
LG Elfriede
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

Elfriede » Antwort #19 am:

Und A.palmatum 'Orange Dream', jetzt natürlich vergrünt, aber der Austrieb ist herrlich
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A.Orange_Dream.JPG
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Querkopf
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

Querkopf » Antwort #20 am:

Hallo, Claudia,vielen Dank für die ausführliche Antwort! Dann hoffe ich halt mal aufs Glück. Und, ja: Wäre wunderbar, wenn du noch Zusatz-Infos zum 'Masu kagami' fändest - natürlich zur "richtigen", der Esveld-like-Sorte. Was den Gärtner mit der kleinen, feinen Gehölzsammlung betrifft, darfst du gerne neugierig sein - Näheres per PM. Hm: Gehölzitis, speziell Aceritis, ist mindestens so schlimm wie Rositis. Nein, schlimmer: Rosen-Träume kann man sich auch mit relativ wenig Platz und Geld erfüllen, für Gehölz-Träume braucht's Parks, Lastwagen und mehr ;D - kein Wunder, dass Gehölzitis vielfältige Energien & Fantasien auf den Plan ruft:
Esveld lohnt einen Besuch... Er hat ein Acereum mit traumhaft schönen Bäumen. Müsste man nächtens mit einen Tieflader erneut aufsuchen.
- "nächtens" ;D ;D ;D!Nuja. Ich habe jedenfalls heute beim Gang durch den Garten einen herrlichen Fleck gefunden, wo ein dritter Japan-Ahorn hin kann. Im Schatten einer knorrigen, schiefen Kiefer, in die sich seit kurzem eine Kletterrose schwingt. Vielleicht in zwei, drei Jahren - wenn ich's endlich geschafft habe, einen längst zu Erde gewordenen riesigen Ex-Grassoden-Haufen Schubkarre für Schubkarre abzutragen... Der Gedanke spornt an ;).Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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claudia
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

claudia » Antwort #21 am:

so, jetzt schreib ich mal die Info zum "Masu kagami" ab:"This variegated cultivar, also named "Masukaga" in the past is not widely known. It is one of the most interesting among those which are subtly marked. The leaves are five lobed, sometimes seven lobed, separated openly and deeply, almost to the leave base. They vary from 5 to 7 cm long and from 5 to 9 cm wide. Each lobe is elongate-ovate with the tip extended to a very sharp point. The margins are prominently double toothed. The new lfoliage is crimson when first appearing, occasionally showing strong pink tones. ... The mature leaves are basic green color but are often so heavily marked as to appear almost whithish green....This cultivar does best with light shade protection. It is a hardy, medium-growing plant whih eventually makes a tall shrub 4 m high...."aus: Japanese Maples, J.D. Vertrees, timber press (schon mal von Bernhard besprochen und hier übers Buchprogramm zu beziehen)So, jetzt kannst mal schauen, ob das der "richtige" ist.Jedenfalls kann man der Beschreibung nicht entnehmen, dass er besonders empfindlich sei. Und bei deiner Klimazone dürfte es ihm sehr wohl gehen.@elfriedeDen "Orange Dream" find ich auch wunderschön! Steht bei mir in voller Sonne und mag das offensichtlich. Ich find ihn auch in seinem grünen Kleide Äußerst ansehnlich. Ist das A. truncatum Bild schon von diesem Jahr? Färbt der schon herbst?
Schöne Grüße
claudia
Querkopf
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

Querkopf » Antwort #22 am:

Dankeschön, Claudia!Wuchstempo/Größe haut hin. Scharlachroter Austrieb mit hie & da kräftigem Rosaschimmer (selten) auch. Sommerliche Laub-Grundfarbe dito. Regelrechte Panaschierung oder Weißgrün-Rappel habe ich an meinem Ahörnchen freilich bisher nicht bemerkt (es steht allerdings mehr als nur halbschattig, auf Nachbars Zaunseite wächst ein Apfelbaum; wie stark wirkt sich sowas auf die Laubfärbung aus?). Die Blätter gehe ich heute Nachmittag mal mit der Beschreibung vergleichen - melde mich spätestens morgen wieder.Die Nachricht zu Robustheit & Klimazone höre ich natürlich seeehr gerne :D...Merci & schöne GrüßeQuerkopf
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Hortulanus

Re:Japanische Fächerahorne in grün

Hortulanus » Antwort #23 am:

Mensch, Hortulanus, du warst schon mal in der Villa Taranto? Neid.
War schon mehrmals dort. Diese Gärten/Parks sind einfach ein Muss.In unmittelbarer Nähe sind die Borromäischen Inseln. Auf der Isola Madre steht ein riesiges Exemplar des schönsten Baumes der Welt (meine ich zumindest): Cupressus cashmeriana, die Kaschmir-Zypresse.Dort und auf Isola Bella sowie überall in den umliegenden Stadtparks wachsen herrliche Beispiele für Acer palmatum. Er benötigt eben eine hohe Luftfeuchtigkeit und möglichst Halbschatten. Und wenn dann die Urlaubskasse nicht aufgezehrt ist bzw. einem die Bank noch Kredit einräumt, dann ab zu Eisenhuth in San Nazzarro auf den anderen Seite des Lacerls. Spezialist für alles was schön, exklusiv und teuer ist. Die Schwiegermutter lässt man einfach am Straßenrand zurück und hat wieder Platz zum Zuladen.
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claudia
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

claudia » Antwort #24 am:

War schon mehrmals dort.
Angeber!Ich gebe mein ganzes Geld für Pflanzen aus. Daher reise ich eher wenig. Und schon gar nicht in solch exclusive Gegenden. Ich setzte darauf, dass die Welt zu mir kommt.Aber Eisenhut kenne ich trotzdem. Nicht persönlich, aber seinen Katalog. Magnolien sag ich da nur. Seufz.Wahrscheinlich kennst du dann auch Sir Peter nochwas Garten, wie heißt der doch gleich mal, mit den Päonien und den Magnolien, der auch in dieser Gegend ist? Gleich fällt mirs wieder ein.Aber um wieder auf das eigentliche Thema zu kommen:Der Acer palm. "Villa Taranto" ist ein außerordentlich empfehlenswerter Vertreter der Gattung. Gestern hab ich mal nach ihm geschaut. Er beginnt gerade eine bronzegrüne Tönung anzunehmen. Steht im Schatten einer großen Süßkirsche.
Schöne Grüße
claudia
Hortulanus

Re:Japanische Fächerahorne in grün

Hortulanus » Antwort #25 am:

Angeber!
Nix da, nur umtriebig ;D
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trudi
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

trudi » Antwort #26 am:

hi Hortu, wo ich das hier lese, fällt mir wieder ein, dass Du mir eine Terrakotta-Adresse Nähe Bergamo, oder war es Bolongna, raussuchen wolltest. Jetzt war ich gerade wieder in Norditalien und die Gelegenheit auf einen schönen Topf ist vertan. Übrigens Imprunetaware ist in D inzwischen preiswerter als in Südtirol! maggi
Hortulanus

Re:Japanische Fächerahorne in grün

Hortulanus » Antwort #27 am:

Sorry, Maggi, habe ich total vergessen. Ich hatte zwar noch nach der Adresse gesucht, aber die Visitenkarte nicht gefunden.Kann somit nur aus dem löchrigen Gedächtnis rekapitulieren:Ponte San Pietro auf dem Weg von Bergamo nach Lecco (Comersee). An einem Bahnübergang. Kleine Firma, aber garantiert alles "fatto a mano".Impruneta und Impruneta kann ein erheblicher Unterschied sein. Inzwischen tummelt sich hier einiges, das nichts anderes als Fabrikware ist (z.B. OBI). Aber immer noch besser als alles aus deutscher Provenienz.OT? Aber nein! Ein Japanischer Ahorn in einem edlen Terrakottatopf übertrifft so ziemlich alles. Bei so viel sich ergänzender Anmut muss man allenfalls fragen, ob Gärtner und Haus noch adäquat sind. ;D
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trudi
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Re:Japanische Fächerahorne in grün

trudi » Antwort #28 am:

Mit Imprunetaware meine ich die wirklich echten u.a. von Zago, Ugo Poggi oder Patriano und kein Obi-Verschnitt! Die 'Echten Terracotten' werden im zugemauerten Ofen mit Olivenholz bis zu 50 Stunden bei ca. 1000° C. gebrannt. Die schönsten sind für mich von Palmieri, aber die kommen nicht aus Impruneta!Falls Du die Karte noch findest, wäre ich für die genaue Anschrift dankbar. Kannst Dir bis zum nächsten Frühjahr Zeit lassen.
Hortulanus

Re:Japanische Fächerahorne in grün

Hortulanus » Antwort #29 am:

Die 'Echten Terracotten' werden im zugemauerten Ofen mit Olivenholz bis zu 50 Stunden bei ca. 1000° C. gebrannt.
Das ist wie mit den ALDI-Eiern von freilaufenden Hühnern ;)Die echte Impruneta-Ware ist sowohl hinsichtlich des Designs als auch des Materials "klassisch" und somit - von den barocken Formen einmal abgesehen eigentlich recht einheitlich. Von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen (so diese kleine Klitsche in der Nähe von Bergamo) werden die Töpfe in Formen gestampft. Handmodellierung so gut wie keine. Insoweit also handwerkliche "Fabrikware". Aber die Produkte der alteingesessenen Firmen ist schwer und quasi unzerstörbar. Halten jedem Frost stand, sofern das Wasser gut abziehen kann. Aber vielleicht könnte man hierzu mal einen eigenen Thread eröffnen, der mit Bildmaterial angereichert wird. Sonst bekommen wir noch einen auf die Nuss :P
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