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Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt (Gelesen 17267 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Natura
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

Natura » Antwort #90 am:

Die Wiese ist für die Stadtbewohner bestimmt sehr schön und nützlich. Als Umrahmung des Gebäudes finde ich sie so bevölkert weniger hübsch. Für solche Nutzung haben wir Gartenfreaks ja unseren Garten ;). Vor unserem Rathaus und der Kirche kommt auch keine hin ;D.Es könnte aber trotzdem sein, dass Jugendliche sich dort aufhalten, wogegen nichts einzuwenden wäre, wenn sie den Platz dann nicht -wie vor einer Kapelle- missbrauchen zum Feuer machen, Unrat hinterlassen, junge Bäume abbrechen, mit dem Auto durch den Rasen sau(s)en....
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zwerggarten

Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

zwerggarten » Antwort #91 am:

... Es könnte aber trotzdem sein, dass Jugendliche sich dort aufhalten, wogegen nichts einzuwenden wäre, wenn sie den Platz dann nicht -wie vor einer Kapelle- missbrauchen zum Feuer machen, Unrat hinterlassen, junge Bäume abbrechen, mit dem Auto durch den Rasen sau(s)en....
es bleibt also spannend! 8) ;D
Natura
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

Natura » Antwort #92 am:

Jawoll!
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RosaRot
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

RosaRot » Antwort #93 am:

wiese (also eigentlich: rasen oder liegewiese) hat auch was, wie man sieht. ;)der heutige lustgarten soll eine adaption ursprünglicher schinkelscher planungen sein - struktur mit rasenflächen, brunnen und kübelpflanzen. hier noch ein link.was du gezeigt hast, war die variante wilhelminischer deko-prunk: nur ansehen, nicht benutzen! das gilt heute als nicht mehr zeitgemäß.
Nach dem Wiki-Link von Dir ist die Gestaltung, die ich im vorherigen Post zeigte, von Peter Josef Lenne und folgt der Schinkelplanung.Jedenfalls ein interessantes Thema, zu dem ich zu wenig weiß!
Viele Grüße von
RosaRot
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

Natura » Antwort #94 am:

Noch einmal zurück zu den Kastanien:Sie waren mir ans Herz gewachsen, weil ich mit ihnen aufgewachsen bin. Und nun soll diese Straße ein völlig anderes Gesicht bekommen. Vielleicht bin ich zu sentimental? Es geht aber bestimmt vielen Leuten hier so. Es waren ja auch nicht irgendwelche Bäume. Jeder weiß wohl, wie reizvoll die Früchte der Roßkastanie für Kinder sind. Außerdem konnte man nach der Kirche noch da stehen und war etwas vor Regen oder Sonne geschützt. Die Bäume gehörten zu unserer Kirche und kamen von jetzt auf nachher weg. Unser Bürgermeister ist nicht von hier, er kann sich leichter vom Alten trennen.
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

zwerggarten » Antwort #95 am:

natura, auch wenn es nach meinen diversen einlassungen hier vielleicht komisch klingen mag: ich kann dich voll verstehen! es tut weh, vertrautes zu verlieren. "zu" sentimental trifft es m.e. nur dann, wenn trotz guter argumente etwas neues nicht akzeptiert wird - aber diese argumente scheinen hier ja nicht vermittelt worden zu sein. diesen neue-besen-kehren-gut-effekt (bzw. vorwurf) kenne ich auch aus anderen bereichen des lebens. manchmal wird das ungeliebte neue erst später als doch nicht so schlecht erkannt. ob das bei euch so sein wird, kann ich nur hoffen...dann müsste aber unbedingt noch ein neues rathaus gebaut werden! :o ;D
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

Natura » Antwort #96 am:

;DSaniert soll es werden.
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Wiesentheo
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

Wiesentheo » Antwort #97 am:

Im Sanierungskonzept sind auch die Kaschdanchen gewesen ;DWir sanieren jetzt und sanieren wieder,da machen wir gleich die Kastanien nieder.Sie sind nicht der Gemeinde Stolz,nun werden sie noch Feuerholz.Manch einer wird am Ofen schmußen,doch die Kastanie durch die Esse rußen.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. -  Umgedreht ist das schon schwieriger.
Natura
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

Natura » Antwort #98 am:

So ist's. Bist ein toller Dichter.
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Querkopf
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

Querkopf » Antwort #99 am:

Hallo, Natura,
Noch einmal zurück zu den Kastanien:Sie waren mir ans Herz gewachsen, weil ich mit ihnen aufgewachsen bin. Und nun soll diese Straße ein völlig anderes Gesicht bekommen. ...
das hat für mich mit "sentimental" nichts zu tun. Sondern einfach mit Vertrautheit. Mit "Heimat" im emphatischen Sinne. Oder, andersherum gesagt: mit der Identität einer Straße, eines Ortes, einer Stadt - Identität, die den Menschen, die dort leben, Identifizierungsmöglichkeiten bietet. Wie bedeutsam das ist, bedenken Planer - auch gute - leider oft nicht :(. Und vergessen, dass es bei starken Veränderungen sinnvoll bis unerlässlich ist, die Bürger in einem offenen Diskussionsprozess "mitzunehmen".
Natura hat geschrieben:... Die Bevölkerung wurde aber gar nicht gefragt, ob sie mit dem Gesamtkonzept überhaupt einverstanden ist (dafür hat man ja schließlich einen Gemeinderat). ...
Das ist die andere Seite: In einer parlamentarischen Demokratie braucht man die Bürger halt nicht zu fragen. Da reicht die Zustimmung der per Wahl autorisierten Gremien. Und mangels Baumschutzverordnung oder -satzung gab und gibt es offenbar in eurem Fall auch keine juristische Chance, die Baumfällung zu verhindern oder auch nur zu verzögern. Und/oder die Neugestaltung in Frage zu stellen. Bleibt das Politikum: Ein Bürgermeister sagt A, tut aber B. Auf dieser Ebene würde ich an eurer Stelle energisch dranbleiben und sehr, sehr nachdrücklich Glaubwürdigkeits- und Vertrauensfragen stellen. @Freitagsfish: Nee, sauber war das nicht, was du in #31 begonnen hattest (und der dortige Katzen-"Vergleich" war nun wirklich daneben >:(). Aber ich denke, ich weiß, worauf du hinauswolltest (und drum bin ich nicht bös' ;)...) - das wäre, in anderem Kontext, sicher mal ein lohnendes Diskussionsthema.Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Natura
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

Natura » Antwort #100 am:

Sehr schön, Querkopf.
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martina 2
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

martina 2 » Antwort #101 am:

... Bei allem Verständnis dafür, daß lebensbedrohliche Bäume gefällt werden müssen, die naive Frage eines Stadtmenschen: Wieso hat man früher in der Stadt viel mehr Bäume gepflanzt?
hast du zahlen/ nachweise für die behauptung, dass früher mehr bäume gepflanzt wurden? früher = nach dem II. weltkrieg? dann wäre es klar: kriegsschädenausgleich - in berlin wurde z.b. in den nachkriegswintern oft verheizt, was nicht zerbombt und/oder verbrannt war. ansonsten rate ich mal dazu, historische bilder vom anfang des zwanzigsten jahrhunderts (oder davor) anzusehen und zu vergleichen: wieviel bäume welcher altersklasse sind da zu sehen? gab es damals so viele bäume älter als 50 jahre, so wie heute? ohne selbst dafür belege zu haben, unterstelle ich mal, dass es ein vergleichbares "früher" gar nicht gab/gibt. nimm einmal die barocke stadterweiterung berlins, die rasterförmig angelegte friedrichstadt: hier gab (und gibt) es keine/kaum straßenbäume und viele straßen waren da von ihrem straßenraumprofil auch gar nicht geeignet für eine bepflanzung mit bäumen! möglicherweise hat man früher anderswo mehr bäume gepflanzt, weil man es nicht besser wusste; weil nicht beachtet wurde, wieviel raum ein baum braucht, um trotz stadtklima und -standort weitgehend gesund zu bleiben. weil kleine murkelbäume gepflanzt wurden, die schön dekorativ herumstanden, die ersten jahre, bis sie dann alle wohnungen in den unteren etagen ganztägig verschatteten. vielleicht wurden bäume früher viel schneller auch mal wieder abgeräumt, um eine schöne neupflanzung durchzuführen?
Ich werde den Verdacht nicht los, daß es da auch um die sogenannte Sauberkeit geht, so wie in manchen Gärten - Bäume machen Dreck. ein anschauliches Beispiel ist das Museumsquartier in Wien, dessen riesiger Vorplatz ausschließlich aus im Sommer brennheißem Beton besteht. Was hätte man da Schatten spendende Bäume pflanzen können. Alle diesbezügliche Anregungen prallten an Argumenten ab wie z.B., daß die Sicht auf die Museen verstellt würde (Ringstraßenbauten :-X) etc.
aus meiner sicht geht es nicht um die sauberkeit, sondern um das stadtbild. und die stadt besteht nun einmal vorrangig aus gebäuden, und hervorragende gebäude sollen gesehen werden, sind wichtig für die identität einer stadt und der stadtbewohner. wer unbedingt überall schatten unter bäumen will, kann doch in den wald ziehen?! :-X ;) sorry, das war vielleicht etwas unsachlich formuliert - ich meine es aber durchaus ernst: stadt ist die einheit von bebauung und freiraum, idealerweise in einem räumlichen gefüge, das abwechslungsreich von offenheit und dichte geprägt wird. wenn alles voller bäume steht, ist das keine stadt, sondern ein wald.
Jetzt muß ich doch noch einmal darauf zurückkommen, in der Zwischenzeit wurde ja schon viel Einleuchtendes zum Thema gesagt. Wahrscheinlich stimmt es in gewisser Weise, daß Stadtmenschen ein irrationales Verhältnis zu Bäumen haben, und so war meine Frage auch wenig differenziert. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es jedenfalls die Bäume auf der Ringstraße, die 1865 eröffnet worden war. Der Link beschreibt anschaulich die Irrtümer und Mißerfolge bei der Pflanzung der Bäume bzw. nachfolgende Verbesserungsmaßnahmen bis in die Gegenwart.Mit dem Beginn der Stadterweiterung 1858 war der Befestigungsring um den alten Stadtkern geschliffen worden, außerhalb davon lagen die sogenannten Vorstädte, die später zu den Inneren Bezirken werden sollten. Die Häuser dort waren durchwegs niedrig und z.T. ländlich, das Glacis stellte eine riesige Grünfläche dar. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden auf diesem Gebiet die Gründerzeitbauten, die noch heute weitgehend das Stadtbild bestimmen, da gab und gibt es noch da und dort eine Allee, eine Baumgruppe vor einer Kirche oder in einem Hinterhof.Du hast wahrscheinlich Recht mit deiner Behauptung, daß es ein vergleichbares "Früher" gar nicht gibt, sieht man einmal von den von Fars erwähnten Prachtstraßen ab. Aber Wien hat viele vorbildlich gestaltete und gepflegte, z.T. historische Parks und einen einzigartigen Grüngürtel, man muß also nicht "in die Wälder ziehen", um die irrationale Beziehung zu Bäumen zu pflegen ;D. Und bei meinem konkreten Beispiel geht es auch nicht darum, "überall Schatten unter Bäumen" zu haben, sondern um Kritik an einem international beachteten Großprojekt, das "Naherholung" und "Grünoasen mitten in der Stadt" verheißt und zu Recht stolz auf sein ZOOM-Kindermuseum ist. Die Grünoasen bestehen nämlich in Wirklichkeit aus irgendwelchen Exoten in Riesentöpfen, die unmotiviert in der Gegend herumstehen, zur Naherholung laden die sogenannten Enzis ein, die in der prallen Sonne stehen und jedes Jahr in einer anderen Farbe gestrichen werden (siehe Link: MQ-Möbel 2009). Für 2009 stehen zitroneneisgelb und maiwiesengrün zur Auswahl ::), wohl zur zumindest optischen Kühlung. Da wäre ein Riesenpool entlang der sogenannten Zweier Linie innovativer und effizienter gewesen 8)Auf diesem Areal, das eine ganze U-Bahnstation lang ist, hätten ein paar klug plazierte Baumgruppen keineswegs den Blick auf die vis á vis zwischen den beiden Museen thronende Maria Theresia verstellt. Und angesichts mancher neuerer Parks, in denen Mütter mit Babies vergeblich Schatten suchen, bleibe ich bei meinem Verdacht: Bäume sind pfui, weil sie Dreck machen.
Schöne Grüße aus Wien!
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fars
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Re:Hilfe - Kastanienbäume werden gefällt

fars » Antwort #102 am:

Wien ist/war aber auch eine Residenzstadt. Zu der demonstrativen Prachtentfaltung gehörten auch Alleen und Parks.Aber schau mal auf die Industrie- und Landstädte.
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Dietmar
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Dietmar » Antwort #103 am:

Bei aller Liebe zur Kastanie möchte ich wieder an die Miniermotte erinnern, gegen die zwar schon einige Mittel probiert wurden, aber keines mit durchschlagendem Erfolg. Bis eines gefunden wird, hilft nur Abholzen bei starken Befall, da solche geschwächten Bäume zur Gefahr werden. Und von allein werden befallene Bäume nicht wieder gesund. Mit jedem Jahr wird der Befall stärker.Es gibt aber weitere Gründe, dass Kastanien als Straßenbäume nach und nach verschwinden. Das liegt u.a. daran, dass Kastanien auch gleichnamige Früchte ausbilden und diese zur Reifezeit der Gravitation gehorchend herunter fallen und bei fahrenden Autos die Windschutzscheibe beschädigen können bzw. die Autofahrer so erschrecken, dass dadurch schon viele Unfälle verursacht wurden.
bristlecone

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bristlecone » Antwort #104 am:

Im konkreten Fall sollten ja verkehrsberuhigende Maßnahmen erfolgen, das wäre unter dem Gesichtspunkt "herunter fallende Kastanien erschrecken Autofahrer" ja eher ein Punkt dafür, die Bäume stehen zu lassen.Dass die Früchte die Windschutzscheibe zerschlagen, habe ich noch nie gehört. Eher schon, dass plattgefahrene Samen bei Regen wegen der oberflächenaktiven Saponine rutschiger werden.Und unerwünscht sind die Früchte, weil die Beseitigung wie auch die des Laubs Arbeit macht.Die Blattbräune durch Miniermotten ist ein optisches Problem. Wenn die Bäume im Herbst nach Blattverlust noch einen "Angsttrieb" schieben, erfriert der zwar im Winter, aber nach dem, was man bisher weiß, werden ansonsten gut gepflegte Kastanien durch die Motte selten ernsthaft geschädigt.
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