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Apfelsamen aus Kazachstan (Gelesen 16892 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Scanner
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Scanner » Antwort #45 am:

Waldg hat geschrieben: 3. Mär 2019, 17:41
Scanner hat geschrieben: 1. Mär 2019, 18:52
Wir haben unsere aus Samen gezogenen einjährigen sieversii die Tage auf unsere extra für diesen Zweck gekaufte Wiese gepflanzt.


Sehr cool, so ähnlich habe ich das auch vor (fehlt nur noch die Wiese...)
Welche Abstände hast du denn genommen und wie hast du vor, die Bäume zu erziehen/schneiden?
Sind die auch von Samen aus den USA?

Die Abstände variieren.
In der Reihe sind es stets 4m und der Reihenabstand variiert zwischen 5,5m und 4m.
Ich schneide sie so, dass sie ab ca. 1,80m oder höher verzweigen, damit man untenrum noch mähen kann.

Der Abstand ist nicht gerade ideal, aber die Wiese war in der Größe begrenzt und Wiesen werden hier leider nicht gerade wie Sand am Meer angeboten.
Ich habe noch diverse weitere Apfelsämlinge im Garten, die nicht mehr auf die Wiese passten.

Die Samen stammen auch von der USDA.
Neben den fertigen Bäumen von Pflanzmich und Manfred Hans die einzige Quelle, die ich auftreiben konnte.
Für weniger Geduldige, die auch gern einen sieversii hätten, ist das Angebot von M. Hans sicher interessant, weil diese auf eigener Wurzel stehen und somit steinalt werden können.
Rhein-Main Klimazone 7b
~500m² Gartenland (Lehm/Ton) ohne Strom- & Wasseranschluss, aber eigenem Tiefbrunnen in Waldnachbarschaft, 150müNN
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Waldgärtner
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Waldgärtner » Antwort #46 am:

Ab und an bin ich bei dir in der Ecke: Wenn es passt, würde ich die Wiese gerne mal anschauen :)
Hattest du denn Samen von den gewünschten Bäumen bekommen?
Bei meiner Bestellung hatte ich extra robuste und wohlschmeckende "Sorten" rausgesucht.
Zu den gelieferten konnte ich dagegen nicht mal mehr Infos in der Datenbank finden.
Aber ich war prinzipiell ja froh, überhaupt was zu kriegen.
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Waldgärtner
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Waldgärtner » Antwort #47 am:

Scanner hat geschrieben: 3. Mär 2019, 19:35

Ich schneide sie so, dass sie ab ca. 1,80m oder höher verzweigen, damit man untenrum noch mähen kann.




Hier bin ich echt noch unschlüssig.
Einerseits fände ich es total spannend, die Sämlinge komplett ungeschnitten wachsen zu lassen.
Einfach nie schneiden, so dass sich die natürliche Wuchsform einstellen kann.
Im Apfelwald in Kasachstan schneidet schließlich auch niemand

Auf der anderen Seite habe ich Sorge, dass das auf Kosten des Baumalters bzw der Gesundheit geht.
Theoretisch vergreisen die Bäume ja viel schneller und sterben schneller, wenn sie nicht verjüngt werden.
Auch interessiert mich natürlich die Fruchtqualität, die ist natürlich bei geschnittenen Bäumen mit gut strukturierter Krone deutlich besser.

Schwierig, aber ein bisschen Zeit zum Überlegen bleibt ja noch :)
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Bergischer Apfel
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Bergischer Apfel » Antwort #48 am:

Hi,
die aus den USA sind nur wenige Sorten die frei aufgeblüht sind nehme ich mal an? Damit wäre das Ergebnis ja ziemlich verfälscht oder nicht?

Ich fände es interessant Samen direkt aus dem Ursprungsgebiet zu bekommen, da hat man die komplette Vielfalt. Vielleicht von einigen Bäumen die besonders gute Früchte haben, aber halt frei aufgeblüht.

Dann würde es mich auch interessieren wie stark sie wirklich wachsen, ob man hier vielleicht mal einen richtigen kleinen Wald pflanzen kann...

LG Thorben
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Waldgärtner
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Waldgärtner » Antwort #49 am:

Bergischer hat geschrieben: 7. Mär 2019, 21:51
Ich fände es interessant Samen direkt aus dem Ursprungsgebiet zu bekommen, da hat man die komplette Vielfalt. Vielleicht von einigen Bäumen die besonders gute Früchte haben, aber halt frei aufgeblüht.


Sobald du eine Quelle dafür findest sag gerne Bescheid ;)

b-hoernchen
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

b-hoernchen » Antwort #50 am:

Bergischer hat geschrieben: 7. Mär 2019, 21:51
..., ob man hier vielleicht mal einen richtigen kleinen Wald pflanzen kann...

LG Thorben


Was ich mich schon lange frage - gibt's da in den kasachischen Wäldern keine Wühlmäuse oder anderes Wild, das kleine Apfelbäume frisst?
Hierzulande werden ungeschützt ausgepflanzte Obstbäume gnadenlos niedergemacht.
Cum tacent, consentiunt.

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Bergischer Apfel
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Bergischer Apfel » Antwort #51 am:

Hi,
@Waldgärtner: Ich halte die Augen offen, vielleicht mal ne kleine Exkursion in die Apfelwälder, das wäre doch was ;D.

@b-hoernchen: Bestimmt, wäre dann die Frage wie viele. Vielleicht wachsen dort einfach wesentlich mehr Apfelsämlinge als die Tiere fressen können, hier die kleinen Bäume werden ja auch auf/angefressen und wachsen trotzdem. Ich denke da macht es die Masse.

LG Thorben
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Waldgärtner
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Waldgärtner » Antwort #52 am:

Bergischer hat geschrieben: 8. Mär 2019, 20:42
Hi,
@Waldgärtner: Ich halte die Augen offen, vielleicht mal ne kleine Exkursion in die Apfelwälder, das wäre doch was ;D.



Mit dem Gedanken spiele ich schon seit Jahren ;D
Aber irgendwie scheint es mir dann doch immer zu aufwändig, zumal ich auch nicht abschätzen kann, wie gut man vor Ort navigieren könnte.

Auf deine weiter oben gestellte Frage: In den USA haben sie tatsächlich tausende von Herkünften aufgepflanzt und in einer Datenbank erfasst.
Da lässt sich also auch gezielt nach gesunden Bäumen mit gesunder Tafelware suchen, bloß braucht es anscheinend einen Forschungshintergrund, um da dran zu kommen.
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

b-hoernchen » Antwort #53 am:

Bergischer hat geschrieben: 8. Mär 2019, 20:42
... Ich denke da macht es die Masse.

LG Thorben

Die Masse hast du hier nicht, hier sind Obstbäume im Wald eine extrem seltene Delikatesse. Aus Erfahrung (ein paar Kriacherl-Bäume am Waldrand gepflanzt) kann ich nur sagen, ohne Schutz sind deine Bäume verloren. Das Sechseckgeflecht für einen Wald dürfte schon ins Geld gehen - ich mach' meine Wühlmauskörbe an langen Winterabenden.... .
Cum tacent, consentiunt.

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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Waldgärtner » Antwort #54 am:

Aber auch hier finden sich doch immer wieder wilde Apfelbäume: An Bahndämmen, in Gehölzstreifen oder am Waldrand.
Im letztjährigen Heft Pomologenverein war ein Bericht von einem, der diese Wildlinge in einer Region systematisch untersucht und eine ziemliche Vielfalt gefunden hat.
Besonders trockenresistente Sorten hat er wohl auch vermehren lassen.
Also so selten sind die Sämlinge auch hier nicht.
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Scanner » Antwort #55 am:

Waldg hat geschrieben: 7. Mär 2019, 20:18
Hier bin ich echt noch unschlüssig.
Einerseits fände ich es total spannend, die Sämlinge komplett ungeschnitten wachsen zu lassen.
Einfach nie schneiden, so dass sich die natürliche Wuchsform einstellen kann.
Im Apfelwald in Kasachstan schneidet schließlich auch niemand
[/quote]
Ist bei mir einfach auch eine Frage des Platzes und ohne das UNterholz zu mähen, würde hier alles von Brombeeren überwuchert werden.

Bergischer hat geschrieben: 7. Mär 2019, 21:51
Hi,
die aus den USA sind nur wenige Sorten die frei aufgeblüht sind nehme ich mal an?

Es sind, glaube ich, mindestens 1000 Bäume aus kasachischen Saatgut, welches im Rahmen mehrerer Exkursionen gesammelt wurde.
KLar wäre es spannender vor Ort selbst Saatgut zu nehmen, aber da die Bestände ohnehin schon stark gefährdet sind, würde man somit diese nur weiter gefährden.
Stell Dir vor, Jeder würde das machen...

[quote author=Waldgärtner link=topic=59997.msg3248578#msg3248578 date=1552235243]
Aber auch hier finden sich doch immer wieder wilde Apfelbäume: An Bahndämmen, in Gehölzstreifen oder am Waldrand.
Im letztjährigen Heft Pomologenverein war ein Bericht von einem, der diese Wildlinge in einer Region systematisch untersucht und eine ziemliche Vielfalt gefunden hat.
Besonders trockenresistente Sorten hat er wohl auch vermehren lassen.
Also so selten sind die Sämlinge auch hier nicht.

Im 2018er Heft? Das muss ich überlesen haben, bzw. kann es nicht finden. Hast Du evtl. eine Seitenzahl zur Hand?

Ich habe bei mir im Garten auch einen Wildling stehen, der ursprünglich an der Autobahn wuchs.
Der Mutterbaum an der Autobahn wurde im Rahem des Baus der "eHighway"-Teststrecke einfach durch Bauarbeiter gerodet.
Anbei ein Bild der Früchte

Ein weiterer Baum ist eventuell ein Wildling, eine ausgetriebene Unterlage eines uralten und abgestorbenen Apfelbaums.
Auch hier existiert der eigentliche Baum nicht mehr, da er einem Neubaugebiet weichen musste.
Dateianhänge
A5-Apfel.jpg
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Scanner
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Scanner » Antwort #56 am:

Noch etwas:
Gestern haben wir auf dem Balkon in zwei kleinen Töpfen in denen jeweils ein kleiner Malus sieversii einer späten Aussaat war, diverse Nachzügler vorgefunden, die letztes Jahr noch nicht keimen wollten.

Ich habe sie heute gleich pikiert und unter Kunstlicht gestellt.
Dateianhänge
sieversii.jpg
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Waldgärtner » Antwort #57 am:

Scanner, genau Jahresheft 2018, auf S. 56.
Ein weiterer Beitrag dazu findet sich im Heft 2013 auf S. 58.

Kann man die in dem Stadium schon gut pikieren? Ich hätte gedacht, dass sie dazu bisschen größer sein sollten.
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

michaelbasso » Antwort #58 am:

Waldg hat geschrieben: 10. Mär 2019, 13:59
Auf deine weiter oben gestellte Frage: In den USA haben sie tatsächlich tausende von Herkünften aufgepflanzt und in einer Datenbank erfasst.
Da lässt sich also auch gezielt nach gesunden Bäumen mit gesunder Tafelware suchen, bloß braucht es anscheinend einen Forschungshintergrund, um da dran zu kommen.


Das USDA in Geneva versendet auch Samen, wenn man eine deutsche Import Permit hat

Link
Lüneburg, Niedersachsen
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Re: Apfelsamen aus Kazachstan

Waldgärtner » Antwort #59 am:

Wie gesagt, bei mir kamen nicht die bestellten, sondern andere Samen an, die im Katalog nicht mehr auffindbar waren.
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