Unlustiger: gestern habe ich noch anderswo gemeint, die Massen von Rosenkäfern richten bei den Pfingstrosen (in heftigem Gegensatz zu den Iris) keine wahrnehmbaren Schäden an. Um dann kurz darauf aus einer einzelnen `Lemon Chiffon´-Blüte fünf Stück rauszuschmeißen und zwangsumzuziehen zu lassen. Heute waren es nochmal drei. Die anderen Offenen sind ähnlich zugerichtet, die, die noch kommen hoffentlich dann nicht mehr.
Bei den Iris sind es eindeutig die weiß(lich)en Sorten, welche am stärksten betroffen sind, hier anscheinend auch. Und Dunkle werden teilweise ganz in Ruhe gelassen, möglicherweise nicht gesehen.
welche sind es aber nun, und sind alle Arten gefährdet? Ich habe gefunden:
Bronzegrüner Rosenkäfer, Protaetia lugubris Herbst 1786 Syn. Liocola lugubris Syn. Protaetia marmorata Fabricius, 1792 - die Zoologen scheinen noch schlimmer drauf zu sein als die Botaniker. Goldglänzender Rosenkäfer, Cetonia aurata - den meine ich im Garten zu haben und ich sehe nicht, dass der gefährdet ist. Er ist häufiger als der Bronzegrüne Rosenkäfer. Großer Rosenkäfer, Protaetia speciosissima Syn. Protaetia aeruginosa Syn. Potosia aeruginosa.
Trauer-Rosekäfer, Oxythyrea funesta - den habe ich eindeutig identifizieren können, die sind auch schneller als die dicken Goldglänzenden Rosenkäfer.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
unter dem Titel Rosenkäfer - Wikipedia den Terminus Detritus gefunden. Das bezeichnet rohe organische Masse von der sich die Larven der Rosenkäfer ernähren. Laub, Totholz ... In einem aufgeräumten Garten gibt es sowas nicht. Krokosmian erwähnte, dass es in bestimmten Gartenkreisen eine Strategie gegen Rosenkäfer sei, den Larven die Nahrung zu entziehen.
Krokosmian hat geschrieben: ↑19. Mai 2019, 18:16 Also für die Larven keine Komposthaufen und Gehölzleichen, hier ist es einfach zu schlampig :-[.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
In unserem Kompost halten sich jede Menge Rosenkäferlarven auf, die werden beim Sieben in einem Topf zwischengelagert (der Komposthaufen wird 2mal umgeschichtet, da es nur eine passende Stelle gibt). Bei der letzten Aktion waren es über 100 Larven bei einem Kompost von ca. 80cm Kantenlänge.
Ich hatte in einzelnen 20l-Tomatentöpfen vom letzten Jahr bis zu 40 fette, gesunde Larven. Die allermeisten durften auf den Kompost umziehen. Ein paar habe ich in einem kleinen Komposttöpfchen als Leckerbissen für die Amseln beiseitegestellt, die gerade fünf Junge im Nest sitzen haben. Ein paar von den Engerlingen habe ich ihnen jeden Tag vorgeworfen.
Heute, bei strömendem Dauerregen, hat eine fremde Amselmutter mein Töpfchen mit den Engerlingen entdeckt ...
Zumindest hier sind sie aber gerade einfach in so großer Zahl unterwegs, dass das Wenige was jedes einzelne Tier annagt in der Summe äußerst unangenehm auffällt. Dieses Jahr das erste Mal.
Ein bisschen was möchte ich von meinen Pflanzen dann doch haben, deswegen müssen sie umziehen.
Umziehen ist o.k. Ich hätte gern welche, aber hier oben ganz im Norden habe ich noch keine gesehen. Es gibt hier so viele Wildrosen, es wäre kein Problem. In Hessen hatte ich auch immer welche, aber in so geringer Zahl, dass kein Schaden entstand. Ihr könnt ja mal ausprobieren. Legt mal ne Banane hin, vielleicht lassen sie dann die schönen Rosenblüten u.a. in Ruhe und ihr habt keine Schäden mehr. Wäre natürlich toll! VG Wolfgang
Vielen Dank für diese Informationen :) Erst dadurch habe ich mich mit dem Hintergrund dieser Käfer beschäftigt. Dieses Jahr werde ich sehr viel genauer hinschauen und bin sehr gespannt, ob hier verschiedene herumturnen.
mehr als 1 tonne bananenschalen liegen schon auf meinem kompost, da sind ab und zu bananen dabei, rosenkäfer sah ich da noch nie, 40 stück engerlinge davon in einem canna topf schon, nur keine canna mehr meine ziehen alle um, in den hühnermagen, mehr als 20 jahre habe ich sie verschont
Hier sind sie die letzten Jahre auch eher lästig und machen schon die einen oder anderen Blüten nieder. Nix dramatisches, aber so selten dass man jede Larve noch zwischenlagern und mit umziehen muß sind die nicht. Besonders wenn der Kompost in Töpfe wandert, wandern die darin gefundenen Larven auf eine freie Fläche. Die Amseln warten meist eh schon wenn man im Garten was macht.
Kompost in deutlich größeren Mengen gabs hier schon immer. Ich frage mich warum die Rosenkäfer früher hier nicht da waren? Sind die auch mit der Erwärmung erst zu uns gekommen?