Hier mal ein kleines Rätsel:
Einer von beiden ist sicher der Rote Fresquin, ich denke der obere. Und ich behaupte, dass oben und unten unterschiedliche Sorten zu sehen sind, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.
Leider habe ich keine Sortenbeschreibung zum Roten Fresquin gefunden.
Zu den nicht visuellen Merkmalen.
Oben:
stark fettende Schale, Lentizellen spürbar, starker, sehr angenehmer Duft, Baumreif Anfang Oktober, sehr saftig, eher locker, sehr süß, mittelmäßig Bitter.
Baum ist mittelgroß, vielleicht 60-70 Jahre alt. Gesunder Wuchs, kräftig dunkelgrünes Laub.
Unten:
trockene Schale, Lentizellen spürbar, wenig Duft, Baumreif Ende Oktober, Saftig, festes Fleisch, Süß und sehr Bitter.
Baum ist sehr groß und sehr alt. Stammumfang 2,3 m, sicher weit über 100 Jahre alt, starker Wuchs, sehr vital, dunkles gesundes Laub.
Der obere ist noch gut essbar, schmeckt sogar ganz passabel abgesehen von der fehlenden Säure. Unten dagegen ist auch nachgereift auf dem Lager kaum Essbar, macht keinen spaß.
Ich dachte erst, der eine könnte ein Abkömmling vom anderen sein. Bergischer Apfel schrieb hier: (
viewtopic.php?p=4257496#p4257496) dass der Rote Fresquin triploid ist, also zumindest ist es unwahrscheinlich, dass einer der beiden (eher der Untere) ein Abkömmling vom Roten Fresquin ist.
Nun hat thuja thujon hier:(
viewtopic.php?p=4257516#p4257516) geschrieben, im 19. Jh. hat man Sämlinge von französischen Cidre-Presskuchen genommen. Neue Theorie: Der oben ist der Rote Fresquin (durchgetriebener Stammbildner), der unten eine durchgetriebene Unterlage aus dem 19. Jh, evtl. ein Elter vom Roten Fresquin... Vielleicht muss ich mal etwas Geld in eine Genanalyse stecken
Randinfo: Auf der selben Gemarkung habe ich noch einen weiteren Bittersüßen, sehr alten Apfelbaum gefunden der sich deutlich von den drei gängigen Stammbildnern (Pomme d'Or, Roter Fresquin, Généreuse de Virty) unterscheidet. Und üblich sind solche Geschmacksrichtungen hier (Nord-Ost-Schwarzwald-Rand) nun ganz und gar nicht.