Ha, es könnte aber auch der Oberländer Himbeerapfel sein.
Nö, den kannst du abhaken.
Jaaiiin. S.u.
Dazu passt nicht:
-die fehlende Bereifung (sofern nicht abgewischt)
Da ich nicht ausschließen konnte, dass die Bereifung in meinen Trikottaschen verblieben ist, bin ich letzte Woche noch einmal vorbeigefahren. Der Apfel bildet eine leicht abwischbare, sehr feintröpfelige Öl-/Fettschicht, die ihn in unberührtem Zustand matt und je nach Lichteinfall auch etwas bläulich aussehen lässt. Man könnte das u.U. als Bereifung interpretieren, meiner Ansicht nach aber eher nicht.
-die Farbgebung (rot gestreift (deiner) zu purpur rot verwaschen)
Valider Punkt. Aber: Die Äpfel sehen mit ihrer Streifung genau aus, wie auf den (schlechten) Abbildungen der
Arche-Beschreibung. Diese Beschreibung und die Bilder unterscheiden sich wiederum deutlich von anderen zum angeblich synonymen Oberländer Himbeerapfel.
-Kelchgrube (flach (deiner) im Gegensatz zu tief)
Lt. Arche-Beschreibung: "KELCH: ist geschlossen, öfters länger grünlich bleibend, Blättchen unterschiedlich lang, bisweilen schmal, nach außen umgeschlagen, etwas bewollt, Einsenkung mitteltief, eng, fein gerippt, nicht oder nur schwach berostet, Kelchfläche mehr oder weniger stark gewellt."
Das passt perfekt bis auf die interpretationsfähige "mitteltiefe" Einsenkung. Ich würde sagen, sie variiert von sehr flach bis mitteltief.
-Fruchtform (Unregelmäßig/Kegelförmig abgeflacht zu Kugelförmig/Fassförmig (deiner, sofern beurteilbar, Schnittbild ist nicht so gut gelungen))
Ja. Wie entscheidend die Fruchtform bei stark unregelmäßig geformten Äpfeln ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Der von dir beschriebene Geschmack passt, wie du schon bemerkt hast auch nicht recht. Der Oberländer Himbeerapfel den ich mal gekostet hab, hat mehr süß als sauer geschmeckt.
Der Geschmack hat sich in den drei(?) Wochen stark verändert. Das attraktive Grapefruit-Aroma ist leider verschwunden und hat sich in einen (manchmal deutlichen, manchmal nur schwach ausgeprägten) Erdbeer-Geschmack verwandelt. Dafür hat sich aber auch die Säure fast komplett abgebaut. Ob bis zur angegebenen Genuss-Reife Ende November noch die Süße kommt?
Meiner Ansicht nach passt der Apfel von den genannten Vorschlägen insgesamt immer noch am besten zur Arche-Beschreibung des Roten Winterhimbeerapfels. Ob deren Apfel wiederum zu den Beschreibungen und Abbildungen des Oberländer Himbeerapfels aus anderen Quellen passt, sei dahingestellt. Ich habe da inzwischen größere Zweifel.
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Anderes Thema: Der vor etwa vor vier Wochen gezeigte, als Krügers Dickstiel identifizierte Apfel ist richtig gut geworden. Wie vorhergesagt, ist die spitze Säure verschwunden, mit dem beginnenden Weichwerden hat er auch den unangenehmen, in oder unter der Schale sitzenden Beigeschmack verloren. In Aroma und Süße kann er mit guten modernen Äpfeln voll mithalten, wobei der geschmackliche Höhepunkt mit dem beginnenden Weichwerden bereits überschritten wird. Ich bin jedenfalls froh, dass ich in den vergangenen Wochen noch zweimal schöne Falläpfel aufsammeln konnte.